Hausstaub- oder Pollenallergien führen bei vielen Menschen zu unruhigem Schlaf.
Guter und entspannter Schlaf sind wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Wir alle kennen das wunderbare Gefühl, fit und ausgeschlafen in den Tag zu starten – allerdings ist das für gut zehn Prozent der Menschen in Deutschland alles andere als einfach. Sie leiden unter Hausstauballergie. Zu den Symptomen gehören ständig gereizte Schleimhäute, eine vor allem morgens verstopfte oder laufende Nase, gerötete Augen und Husten. Wer dies bei sich selbst über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet, sollte also einen Allergietest machen lassen.
Der Name selbst ist leicht irreführend, denn allergisch gegen Hausstaub ist eigentlich keiner. Die allergischen Symptome sind eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegen den Kot der Milbe. Milben sind winzig kleine, mit bloßem Auge nicht erkennbare Spinnentierchen, die uns tagtäglich begleiten: Im Sofa, in der Kleidung, in Stofftieren, im Bett. Vor allem dort finden sie den optimalen Lebensraum vor: Im Bett ist es dunkel und warm, und durch die Feuchtigkeit, die wir Nacht für Nacht in Matratze und Bettwäsche abgeben, auch nur bedingt trocken. Hauptnahrungsmittel unserer an sich völlig harmlosen Untermieter sind Schuppen menschlicher Haut, die jede Nacht in die Matratze rieseln.
Gänzlich loswerden kann man Milben nicht. Aber es gibt Mittel, sich zu helfen. Zuerst sollte man alles aus dem Schlafzimmer entfernen, das Staub fängt und nicht zwingend dort hingehört. Stofftiere zum Beispiel. Auch dicke Vorhänge sind eher ungünstig, ebenso wie Teppich. Besser geeignet sind glatte Böden, die man mit dem Staubsauger und feuchten Tüchern reinigen kann. Regelmäßiges Lüften hält die Luftfeuchtigkeit niedrig – und Milben fühlen sich in trockener Luft überhaupt nicht wohl. Im Handel und in Apotheken werden Sprays und Öle angeboten, die angeblich zur Milbenbekämpfung dienen sollen, in wissenschaftlichen Studien konnte aber bislang keine signifikante Wirkung nachgewiesen werden. Besser ist es, man setzt beim Bett selbst an.
Hygiene ist das A und O
Um den Milben den Nährboden zu entziehen und gleichzeitig zu verhindern, dass man beim nächtlichen Herumwälzen immer wieder Milbenkot aufwirbelt und einatmet, sollte man auf die Waschbarkeit der Bettausstattung bei 60°C – 90°C achten, und sowohl Bettbezüge als auch Matratzenbezug häufig und mindestens 60 Minuten lang waschen. Wer Wert auf hochwertiges Material legt, muss auch dann keine Wärme- und Komforteinbußen hinnehmen. Auch ein kühles Raumklima hilft dabei, die Milben in Schach zu halten Auch Kälte bekommt Milben nicht gut. Legt man Bezüge , Kuscheltiere und Kopfkissen für eine Weile ins Gefrierfach, kann man sich sicher sein, dass die Wäsche hinterher milbenfrei ist. Wichtig dabei ist, nach dem Frosten die Textilien ein- oder mehrmals zu waschen, um Kotbestandteile und tote Milbenkörper restlos zu entfernen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann auch sogenannte „Encasings“ nutzen. Diese Milben- und Allergen-undurchlässigen Bezüge verfügen über dichte Nähte und Verschlüsse und sind atmungsaktiv. All diese Schutzvorkehrungen täuschen aber nicht darüber hinweg, dass ein regelmäßiger Matratzenaustausch nötig ist – aus ergonomischer Sicht alle 8-10 Jahre, aus allergologischer Sicht unter Umständen auch schon früher.
Die goldenen Regeln für Pollenallergiker
Während Hausstauballergiker das ganze Jahr mit Ihrer Empfindlichkeit leben müssen, sind Pollenallergiker im Frühling am stärksten von allergischen Reaktionen betroffen. Damit Sie nachts trotz Heuschnupfen durchschlafen können, sollten Sie Pollen möglichst nicht ins Haus lassen. Das bedeutet auch, nach einem Tag im Freien zu Hause die Kleidung zu wechseln und Ihre Haare zu waschen. Halten Sie Fenster möglichst geschlossen – kurzes Stoßlüften empfiehlt sich bestenfalls früh am Morgen und spät am Abend, sowie nach Regenfall, wenn die Pollenkonzentration am geringsten ist.
Als Pollenallergiker sollten Sie darauf achten, dass so wenig Pollen wie möglich von draußen in Ihre Wohnung und vor allem in Ihr Schlafzimmer gelangen. Wenn Sie nach Hause kommen, sollten Sie deshalb als erstes Ihre Kleidung wechseln. Über den Tag setzen sich Pollen in den Stoffen fest, die Sie auf diese Weise in Ihre Wohnung tragen. Ziehen Sie sich zu Hause Kleidung an, die nur dort und nicht im Freien getragen wird. Gleiches gilt für Ihre Haare: Auch hier setzen sich tagsüber viele Pollen fest. Vor dem Zubettgehen sollten Sie deshalb duschen und Ihre Haare gründlich waschen, um sich von einem Großteil der Pollen zu befreien. Pollenallergiker sollten zudem Ihre Bett- und Nachtwäsche häufig wechseln, um den Kontakt mit den allergieauslösenden Pollen gering zu halten.
Hilfreiche Tipps für ein pollenfreies Schlafzimmer
Außerdem sollten Sie Ihre Böden, insbesondere im Schlafzimmer, so oft wie möglich reinigen. So stellen Sie sicher, dass sich nicht zu viele Pollen im Raum sammeln. Glatte Böden werden einfach abgewischt, Teppiche mit einem Allergiker-Staubsauger abgesaugt (solche Modelle sind mit einem entsprechenden Filter ausgestattet). Entfernen Sie Staubfänger wie Teppiche, dicke Vorhänge oder Bücherregale aus Ihrem Schlafzimmer, denn hier sammelt sich besonders viel Staub, der auch eine hohe Konzentration an Pollen enthält.
Achten Sie zudem auf richtiges Lüften: Generell sollten Sie mit Heuschnupfen nicht bei geöffnetem Fenster schlafen. Denn durch das offene Fenster treten stetig mehr Pollen in das Schlafzimmer ein, die sich in der Raumluft zusehends konzentrieren. Kurzes Stoßlüften reicht in der Regel aus, um für ein gesundes Raumklima zu sorgen. Achten Sie auf die Pollenvorhersage für Ihren Wohnort, die Sie an vielen Stellen online abrufen können. So erfahren Sie, zu welchem Tageszeitpunkt die Konzentration an Pollen in der Luft am geringsten ist und wann Sie am besten lüften sollten. Nach einem Regenfall ist für Pollenallergiker grundsätzlich ein guter Zeitpunkt, um zu lüften – dann ist die Pollenkonzentration in der Luft deutlich geringer als bei einer längeren Trockenzeit.
Im Handel gibt es viele Produkte für Pollenallergiker zu kaufen, die eine Linderung der Beschwerden versprechen. Gern wird zu sogenannten Pollenschutzgittern bzw. –netzen gegriffen. Diese Produkte werden vor das Fenster gespannt, damit beim Lüften keine Pollen mehr durch das geöffnete Fenster in das Zimmer eindringen können. Luftfilter sind ebenfalls beliebte Produkte unter Pollenallergikern. Diese Geräte saugen Luft an, die dann durch ein spezielles Filtersystem gereinigt und an die Umgebung abgegeben wird. Außerdem gibt es Geräte, die gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit im Raum regulieren können. Bei Heuschnupfen ist dies deshalb ein Vorteil, weil man bei ausreichend feuchter Luft besser atmen und erholsamer schlafen kann. Zu trockene Luft im Schlafzimmer erschwert das Atmen für Allergiker zusätzlich.